Nepal-Hilfe mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt

von März 31, 2019Projekte

Henriette Wouters-Schumbeck

Henriette Wouters-Schumbeck

Rehabilitations-Zentrum für Kinder und Jugendliche in Kathmandu

Unsere Barbarossa Lions-Freunde Gunter Gross-Selbeck, emeritierter Professor für Kinderneurologie und seine Ehefrau Claudia, Physiotherapeutin, erhielten für Ihr großartiges Engagement in Nepal im Dezember 2013 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Dazu befragt sagt Claudia Gross-Selbeck: „Wir bekommen von den Menschen viel mehr zurück als wir geben können. Die Bevölkerung ist einfach sehr liebenswert.“

Die Beiden hatten vor vielen Jahren bei einem Ferienaufenthalt in Nepal die Unterversorgung von Kindern mit Entwicklungs- und Bewegungsstörungen, Epilepsien und anderen neurologischen Erkrankungen erfahren.

Lions Club Düsseldorf Barbarossa

Seit dem Jahr 2004 arbeitete das Ehepaar als Volunteers jährlich mehrere Monate in einem Rehabilitations-Zentrum in Kathmandu, bereiste Bergdörfer und untersuchte dort Kinder, die noch nie einen Arzt gesehen hatten.

„Es war erschütternd zu sehen, in welchem Gesundheitszustand sich viele Kinder dort befanden, entweder weil kein Arzt zur Verfügung stand oder weil die Eltern der Kinder aus finanziellen Gründen keine Behandlung in Anspruch nehmen konnten. Epilepsiekranke Kinder z. Bsp., die mit entsprechender Medikation anfallsfrei ein völlig normales Leben führen könnten, wurden einfach ihrem Schicksal überlassen“.

In dem Zentrum selbst arbeiteten zu der Zeit angelernte Therapeuten ohne qualifizierte Ausbildung, eine ärztliche Versorgung gab es bis dahin nicht.

Diese erschütternden Erfahrungen waren Anlass für ein herausforderndes Engagement in einem großangelegten Projekt. Ihre Schilderung der Zustände vor Ort öffneten die Zuhörbereitschaft und die Herzen vieler Personen und Institutionen.

Dank deren großzügiger Unterstützung – u.a. auch unseres Hilfswerks LC Düsseldorf Barbarossa – konnten durch Übernahme der Kosten Teilzeit-Ärzte und mehrere Therapeutenstellen besetzt werden. Die Therapeutenausbildung wurde teilweise von dem Ehepaar Gross-Selbeck übernommen. So konnte eine wesentliche Verbesserung in der Qualität der Versorgung der Kinder in Kathmandu und Umgebung erreicht werden.

Nun sind dem Reha-Zentrum – verteilt über das ganze Land – 14 Außenstellen angeschlossen, in denen sogenannte Homevisitoren arbeiten, die vorher eine 6monatige Ausbildung im Zentrum erhalten haben. Sie betreuen in ihrem Umkreis behinderte Kinder und Jugendliche und deren Eltern, sind Ansprechpartner für die verschiedensten Probleme und können arme Familien mit kleinen finanziellen Beiträgen für Medikamente und Hilfsmittel unterstützen.

Zudem finden in den 14 Distrikten jährlich angekündigte „Health Camps“ statt, in denen die Kinder untersucht und behandelt werden, die Eltern beraten und mit den Homevisitoren Behandlungspläne bis zum nächsten Arztbesuch erstellt werden. Bei den jährlichen Aufenthalten in Nepal begleitete das Ehepaar zu seiner aktiven Projekt-Zeit den Kinderarzt bei den Distriktbesuchen, um ihm die Möglichkeit zu geben, von deren Erfahrung zu profitieren.